Kristina Reinke
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k.reinke@soest.de
Neben dem Rahmenprogramm des Soester Weihnachtsmarktes gibt es in Soest eine ganze Reihe Kulturveranstaltungen und lang gepflegte Weihnachts-Bräuche, mit denen man sich bei einem Soest-Besuch weihnachtlich einstimmen kann.
Die Zahl der zum Soester Weihnachtsmarkt stattfindenden Kulturveranstaltungen im Raum Soest ist in den letzten Jahren stetig angewachsen. Eine Auswahl fällt daher schwer.
Wir empfehlen die beiden folgenden, sehr detaillierten und stets aktuellen Datenbanken von Wirtschaft und Marketing Soest und des Kulturhauses "Alter Schlachthof" um für Sie genau die passende, begleitende Kulturveranstaltung für Ihren Weihnachtsmarkt-Besuch zu finden...
Zweifellos gibt es allein in Westfalen zahlreiche verschiedene Krippendarstellungen. Die Westfälische Krippe in St. Patrokli, die in dieser Form seit 1976 besteht, ist jedoch etwas ganz Besonderes. Hier ist kein Stall im eigentlichen Sinne dargestellt, sondern ein für die Soester Börde typisches, westfälisches Bauernhaus dient als Unterkunft für die Heilige Familie. Aus allem spricht die Liebe zum Detail und man kann die mühselige Kleinarbeit nur ahnen, die notwendig ist, um diese wunderschöne Krippenlandschaft zum Leben zu erwecken.
Jedes Jahr besichtigen und bestaunen rund 80.000 Besucher dieses Kleinod, das traditionell ab dem 2. Advent aufgebaut ist und bis zum Fest "Darstellung des Herrn" am 2. Februar stehen bleibt. In verschiedenen Szenen, von der Verkündigung durch den Engel über die Geburt bis hin zur Ankunft der Heiligen Drei Könige wird hierbei das Weihnachtsevangelium dargestellt. Um alle Einzelheiten aus der Nähe bewundern zu können ist die Westfälische Krippe von allen Seiten einsehbar.
Gegenüber in der Petri-Kirche kann man eine weitere, fast lebensgroße Krippenlandschaft mit handgeschnitzten Holz-Figuren bewundern. Sind der Fachwerkstall und das Wirtshaus zu Beginn noch leer, so wird die Szene im Laufe der Vorweihnachtszeit um mehr und mehr Figuren erweitert, bis schließlich kurz vor Weihnachten auch die Heilige Familie hinzukommt. Auf diese Weise lässt sich gerade auch für Kinder die Weihnachtsgeschichte bildlich nachvollziehen. Traditionell bleibt auch diese Krippe bis zum 2. Februar stehen.
Über 170 Krippen aus aller Welt und aktuelle Werke des Soester Künstlers Fritz Risken kann man an allen vier Adventssonntag in der Brunsteinkapelle in der Schonekindstraße besichtigen. Dann nämlich öffnet der Künstler von 13.00 bis 17.00 Uhr die Tür zu seinem Atelier, das er sich an diesem ungewöhnlichen Ort eingerichtet hat. Eintritt frei.
Ein fester Termin im Veranstaltungskalender ist für viele Soester das traditionelle Krippenspiel in der Kirche St. Maria zur Höhe.
Wurde das Krippenspiel im Jahr 1920 erstmals von einer Soester Jugendgruppe am Heiligabend in der Thomä-Kirche aufgeführt, so hat es mit der Hohnekirche inzwischen eine neue Kulisse gefunden und findet immer am letzten Donnerstag vor den Weihnachtsferien jeweils um 17.00 und 20.00 Uhr statt. Beteiligt an diesem Krippenspiel, das nunmehr auf eine Tradition von 82 Jahren zurückblicken kann sind 40 Schülerinnen, Schüler und Ehemalige als Schauspieler, ein 4stimmiger Chor sowie ein vierköpfiges Orchester.
Der liebevollen Gestaltung und der Anschaulichkeit wegen erfreut sich das Krippenspiel, das von der Verkündigung durch den Engel, über die Suche der Herberge bis zur Anbetung der Hirten und den Besuch der Heiligen Drei Könige die Geburtsgeschichte Jesu erzählt, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen großer Beliebtheit. Viele Familien läuten jedes Jahr mit dem Besuch des Krippenspieles die Feiertage ein und bereiten sich stimmungsvoll auf den heiligen Abend vor.
Mit welchem Engagement und welcher Begeisterung nicht nur die Schauspieler bei der Sache sind, zeigt auch die Tatsache, dass Raynhild Hartung-Weyer bereits seit 1979 die musikalische Leitung des Krippenspiels innehat und Heinz Hengst von 1965 bis 2010 Regie führte. Im Jahr 2011 übernahm dieses Amt David Selle.
Weil der Platz in der kleinen und gemütlichen St. Maria zur Höhe begrenzt ist und ein Besuch des Krippenspiels für viele Soester einfach dazugehört, wird empfohlen, sich rechtzeitig vor Beginn des Spiels einen Platz zu suchen. Der Eintritt zum Krippenspiel ist frei. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich jedoch über eine freiwillige Spende, die für einen guten Zweck gesammelt wird.
Wo alte Kirchen als ideale Kulisse nach geistlicher Musik geradezu verlangen, sind alte Bräuche selbstverständlich. Einer davon ist bei Alt und Jung am Heiligabend besonders beliebt: Man versammelt sich nach der Christvesper auf den Petrikirchhöfen und den umliegenden Straßen, um nach den Glockenschlägen um 19:00 Uhr das über 300 Jahre alte "Soester Gloria" vom Turm der "Alden Kerke" St. Petri zu hören.
Die Legende sagt, dass sich die Engel am Heiligabend auf dem Turm von St. Petri niederlassen, um dem Christkind musikalisch die Ehre zu erweisen. Das "Gloria Singen" hat inzwischen eine gewaltige Fangemeinde. Ganze Heer- scharen von Menschen hören den singenden Schülerinnen und Schülern des Archigymnasiums und den Bläsern Jahr für Jahr zu.
Für viele Soester Bürger ist ein Weihnachtsfest ohne das "Soester Gloria" nicht denkbar.